Terrorismus
Eine rabenschwarze Komödie über den alltäglichen Terrorismus von den Brüdern Presnjakow
Premiere 25.04.2008


Bombendrohung! Auf dem Flughafen sitzt ein Geschäftsmann fest. Die Pläne durchkreuzt, die Dienstreise gecancelt, beschließt er, nach Hause zurückzukehren. Eine Frau und ihr Liebhaber langweilen sich bei Fesselspielchen – bis das Schäferstündchen eine ungeahnte Wendung nimmt. Der Selbstmord einer Kollegin lässt die Hemmschwelle sinken – im Büro bricht der Ausnahmezustand aus. Zwei alte Damen hüten das Enkelkind. Und haben trotz Blasenentzündung Mordsspaß. Nach dem Einsatz: In der Zivilschutzeinheit wird nicht lang gezögert und das „Gruppen-Weichei“ bekommt sein Fett weg. Gnadenloser Alltag. Die auf den ersten Blick völlig unzusammenhängenden Geschichten sind durch eine feine Zündschnur miteinander verbunden, deren Ausgangspunkt sich auf dem Flughafen befindet. Wer ist gut? Wer ist böse? Die Brüder Presnjakow nehmen den Terrorismus unter die Lupe. Es gibt kein feindliches Außen. Die Angst zündet den Sprengstoff in den eigenen Eingeweiden. In jedem steckt ein Terrorist.

Die Brüder Presnjakow, Oleg (1969) und Wladimir (1974), geboren als Söhne russisch-iranischer Eltern in Jekaterinburg im Ural, sind promovierte Philologen. Noch während ihres Studiums gründeten sie ein kleines, experimentelles Theater in dem sie sich als Autoren, Regisseure und Schauspieler ausprobierten. Als Dramatiker fanden ihre Stücke auch international große Beachtung. „Europa-Asien“ wurde 2001 beim Moskauer Festival für junge Dramatik „Ljubimowka“ als bestes Stück ausgezeichnet. Den Durchbruch erzielte das Autorenduo mit „Terrorismus“, das in der Inszenierung von Starregisseur Kirill Serebrennikow am Moskauer Künstlertheater im November 2002 uraufgeführt wurde und seitdem auch internationale Erfolge feiert (mit Inszenierungen u.a. in London, Lissabon, Stockholm und einer Einladung zu den Wiener Festwochen 2004). Beim Heidelberger Stückemarkt 2003 erhielt „Terrorismus“ den Europäischen Autorenpreis. Das Maxim Gorki Theater Berlin zeigte 2004 die deutschsprachige Erstaufführung. Weitere Stücke der Brüder sind „Opfer vom Dienst“, „Fußbodenbelag“ sowie „Vor der Sintflut“, in deutschsprachigen Erstaufführung zu sehen am Staatstheater Stuttgart im März 2008. Kürzlich erschien überdies ihr erster Roman „Tötet den Schiedsrichter“.


PASSAGIER Frank Heine
PASSAGIER 1 Ralph Waßmann
UNIFORMIERTE Philipp Radau, Jens Boldt, Volker Kunkel
MANN IM BETT Utz Rathmann
FRAU IM BETT Katja Neuman
FRAU IM BÜRO Annika Trentzsch
MANN IM BÜRO Frank Braunert-Saak
ZWEITE FRAU IM BÜRO Sabine Trimbos
MITARBEITER IM BÜRO Ingo Bauer
ÄLTERER MANN Michael Jakobsohn
ERSTE FRAU AN DER SCHAUKEL Julia Kimmel
ZWEITE FRAU AN DER SCHAUKEL Christina Degelau
ERSTER MANN IN DER GARDEROBE Frank Braunert-Saak
ZWEITER MANN IN DER GARDEROBE Philipp Radau
DRITTER MANN IN DER GARDEROBE Ingo Bauer
VIERTER MANN IN DER GARDEROBE Michael Jakobsohn
STEWARDESS Julia Kimmel

TECHNIK Guido Hennig
DRAMATURGIE Annika Trentzsch
INSZENIERUNG Utz Rathmann / Randi Saak / Julia Kimmel